Michael Hughes erzählt in einem inspirierenden Interview mit IMAGO von seinen Erfahrungen als Fotograf beim Christopher Street Day im Sommer nach dem Fall der Berliner Mauer. Ursprünglich in New York zum Gedenken an den Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 eingeführt, wurde der Christopher Street Day auch in Berlin zu einer zentralen Feier, der hier erstmals 1979 als “Freedom Day” stattfand. Hughes' Foto von der Veranstaltung im Jahr 1990 ist eine lebendige Momentaufnahme der damaligen Zeit und zeigt Berlins widerstandsfähige queere Community, die Aktivismus mit Feiern verbindet. Dieser Artikel lädt die Leser*innen dazu ein, Hughes' Archiv zu erkunden, das einen Einblick in den Geist der Berliner LGBTQ+-Community gibt.
IMAGO / Michael Hughes | Christopher Street Day - Berlin 1989
Lesen Sie den Artikel hier: Christopher Street Day and the Berlin Wall
In einem fesselnden Beitrag zum Pride Month interviewt Esin Karakaş The Darvish, eine*n Pionier*in der Berliner Queer-Performance-Szene, die den traditionellen Bauchtanz auf meisterhafte Weise mit der Einzigartigkeit von Drag-Elementen kombiniert. Dieser Artikel zeigt die Entwicklung des Bauchtanzes von seinen umstrittenen Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts in Ägypten bis zu seinem heutigen Status als Symbol feministischer Selbstermächtigung und Ausdrucksform auf. Ausgehend vom eigenen syrischem Erbe hat Darvish diese Tanzform innovativ umgestaltet und lässt sie mit der dynamischen Welt des Drag verschmelzen. Seit dem Umzug nach Berlin hat The Darvish nicht nur an Popularität gewonnen, sondern ist zu einem festen Bestandteil der vielfältigen queeren Kunstszene der Stadt geworden. Dieser Artikel ist eine lebendige Erkundung kultureller Verschmelzung und des persönlichen Ausdrucks, perfekt für alle, die die Tiefe und Vielfalt der Pride-Feierlichkeiten entdecken wollen.
Foto von celestecall, Anzug von melisaminca, Ort 15 Minutes of Femme Event
Lesen Sie den Artikel hier: Berlin Queer Voices. Interview with The Darvish
In einem visuell eindrucksvollen Artikel zum Pride Month präsentiert The Game Magazine einen Zeitstrahl, der die ereignisreiche und turbulente Geschichte der deutschen LGBTQ+-Gemeinschaft von den Anfängen der Lobbyarbeit bis hin zu den aktuellen Kämpfen um Rechte nachzeichnet. Der Zeitstrahl, der aus Bildern des IMAGO-Archivs besteht, veranschaulicht Deutschlands komplexen Weg zu Gleichberechtigung und Akzeptanz. Er zeigt eine Vielzahl von Schlüsselmomenten: die Gründung der ersten Organisation, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzte, das bahnbrechende Institut für Sexualwissenschaft, das Erscheinen der ersten schwulen Zeitschriften der Welt, die lebendige LGBTQ+-Szene der 1920er Jahre und die verheerenden Rückschläge während der Nazizeit. Jede Epoche wird durch historisches Bildmaterial anschaulich zum Leben erweckt, wobei sowohl die Höhepunkte als auch die großen Herausforderungen für die Community hervorgehoben werden. Diese visuelle Dokumentation erinnert an die hartnäckigen Bemühungen und den Widerstand der LGBTQ+-Bewegung in Deutschland und bietet der*dem Leser*in einen tiefen Einblick in das anhaltende Streben nach Anerkennung und Gleichberechtigung.
In einem weiteren interessanten Artikel zum Pride Month widmet sich IMAGO der Arbeit des Westberliner Fotografen Dieter Matthes, der es wagte, jenseits seiner üblichen Motive die Lebendigkeit des Berliner Tuntenballs zwischen 1990 und 1993 einzufangen. Matthes' Serie bietet einen Einblick in die letzten Ausgaben dieser kultigen queeren Party, bevor sie Mitte der 1990er Jahre aus finanziellen Gründen eingestellt wurde. Seine Porträts dokumentieren nicht nur die explosive Inszenierung von Farbe, Glitzer und Befreiung bei diesen Veranstaltungen, sondern erforschen auch Fragen der Identität. Der Tuntenball in der grandiosen Kulisse des Internationalen Congress Centrums war ein kultureller Höhepunkt, der seine Wurzeln in den wilden 20er Jahren in Berlin hatte und in den 70er Jahren nach dem Krieg wieder auflebte. Matthes' Arbeit fängt einen Schlüsselmoment in der queeren Geschichte der Stadt ein und macht diesen Artikel zu einem Muss für alle, die sich für die Überschneidungen von Kunst, Geschichte und LGBTQ+-Kultur während des Pride Month interessieren.
In diesem Beitrag zum Pride Month erkunden wir Berlins reiches queeres Kulturerbe, das durch die Stimmen von Schlüsselfiguren der Community und ikonische Orte, die den Status der Stadt als queere Hauptstadt Europas unterstreichen, hervorgehoben wird. Das 1984 gegründete Schwule Museum ist ein Meilenstein in der Förderung von queerer Kunst, Geschichte und Bildung und bietet queeren Menschen einen Zufluchtsort, um sich mit ihrem Erbe zu verbinden. Das Ficken 3000, eine Ende 1990er Jahre gegründete Underground-Bar, ist der Inbegriff für die ausgefallenen, versteckten Perlen des queeren Berliner Nachtlebens zwischen den Bezirken Kreuzberg und Neukölln. Die Galerie P6 repräsentiert die neue Welle queerer kultureller Ausdrucksformen in Schöneberg, in Berlins traditionellem "Regenbogenbezirk", und ihr Besitzer Ian Jones feiert das transformative Potenzial des Bezirks für queere Kunst seit 2019. Außerdem berichtet der Artikel über den Einfluss von SADO OPERA, einer queeren Band aus Russland, die Elektropop, Punk und Kabarett miteinander verbindet und ihre Auftritte nutzt, um gesellschaftliche Normen und politische Themen wie Homophobie und Unterdrückung in ihrem Heimatland zu hinterfragen. In Berlin haben sie ein neues Zuhause gefunden, das ihre Werte von Freiheit und Akzeptanz widerspiegelt. Sie bereichern die queere Landschaft Berlins weiter. Dieser Artikel dient als Türöffner zum Verständnis der vielschichtigen Geschichte und Ausdrucksformen, die Berlin zu einem pulsierenden Zentrum für die LGBTQI+ Community machen.
In einem fesselnden Artikel, der Teil unserer Pride Month Serie ist, untersucht IMAGO die Komplexität Berlins als queere Hauptstadt durch die Linse von Sina Tanha, einem in Berlin lebenden Fotografen, der in der Stadt mit schwerwiegender Homophobie und Rassismus konfrontiert wurde. Trotz Berlins Ruf als Zufluchtsort für die LGBTQI+-Community zeigen Tanhas erschütternde Erlebnisse - darunter ein körperlicher Angriff durch einen Taxifahrer und regelmäßige Belästigungen auf der Straße - die anhaltenden Herausforderungen in scheinbar sicheren Räumen. Sein Instagram-Beitrag, in dem er diese Vorfälle detailliert schildert, hat im Internet viel Unterstützung ausgelöst und ihn dazu ermutigt, rechtliche Schritte auf der Grundlage der deutschen Antidiskriminierungsgesetze einzuleiten. Neben seinen persönlichen Kämpfen nutzt Tanha seine Fotografie als eine Form des Aktivismus, indem er sich auf Themen konzentriert, die ihm wichtig sind, insbesondere Frauenrechte. Seine Geschichte, die sowohl seine Verletzlichkeit als auch seine Widerstandskraft zeigt, ist eine ergreifende Erinnerung an den andauernden Kampf um wirklich sichere Räume in Berlin, sogar innerhalb der renommierten queeren Community. Dieser Artikel beleuchtet nicht nur Tanhas Schwierigkeiten, sondern auch sein tiefes Engagement für Veränderung und Unterstützung innerhalb der queeren Community durch Kunst.
In diesen spannenden Artikeln haben wir verschiedene Epochen und Facetten der Berliner LGBTQ+-Kultur kennengelernt und die Widerstandsfähigkeit und Vielfalt aufgedeckt, die Berlin zur queerer Hauptstadt Europas machen. Von den pulsierenden Szenen der Vergangenheit bis zur dynamischen Kultur von heute erinnern uns diese Geschichten an den Fortschritt, aber auch den andauernden Kampf für echte Gleichberechtigung. Der Pride Month regt zum Feiern, aber auch zum Nachdenken an. Lassen Sie sich von den Geschichten inspirieren, unterstützen Sie die laufenden Bemühungen der Community und entwickeln Sie ein tiefes Verständnis für die Geschichte und Kultur, die das Leben der LGBTQ+-Community in Berlin und darüber hinaus prägen. Tauchen Sie ein in die Vielfalt der Artikel, die jede Woche in IMAGOs The Game Magazine erscheinen, wo Kultur auf den Mut zum Ausdruck trifft.